Online-Ausstellung

Franz Georg Ferdinand Schläger

Der Wegbereiter

Der Pastor primarius und Senior Franz Georg Ferdinand Schläger (1781 – 1869) setzt sich jahrzehntelang für die Belange der Stadt Hameln ein. Für die Modernisiserung des Münsters St. Bonifatius arbeitet er entscheidend vor. Er gründet 1840 einen Verein zum Wiederaufbau der Kirche und sammelt Geld dafür, doch eine Ausführung der Pläne scheitert zunächst.

Erst ab 1870 wird mit der Sanierung begonnen und die feierliche Einweihung findet im Juni 1875 statt, sechs Jahre nach Schlägers Tod.

Am 15. September 1822 kommt Franz Georg Ferdinand Schläger als Pastor primarius und Senior ministerii nach Hameln. Zuvor hat er als Stadt- und Garnisonprediger in Münden gewirkt, später in Lauterberg/Harz. Schläger ist Doktor der Theologie und der Philosophie, hat in Göttingen studiert. An allen Wirkungsorten bemüht sich Schläger um die (Volks-) Bildung. Schon während seines ersten Amtsjahres in Hameln gründet er mit den „Hamelnschen Anzeigen zum Besten der Armen“ Hamelns erste Zeitung. Er ist Herausgeber und „Chefredakteur“. Das Anzeigenblatt erscheint zunächst einmal wöchentlich und Schläger füllt es neben den amtlichen und privaten Bekanntmachungen, Offerten, Gesuchen auch mit Erbaulichem, sowie heimatgeschichtlichen Beiträgen.

Die „Hamelnschen Anzeigen“ sind nur das erste von unzähligen Projekten, von Initiativen und Vereinen, die Schläger im Laufe seiner fast fünfzigjährigen Amtszeit in Hameln durchführt, anregt, vorantreibt. Gemeinnützigkeit, Gemeinsinn, Gesundheit und Wohlfahrt sind neben Bildung die zentralen Begriffe seines Engagements. Und nicht nur in Hameln wird er tätig. Auch die Einrichtung der Blindenanstalt in Hannover geht auf sein Engagement zurück, sollte eigentlich sogar in Hameln gebaut werden. In der Weserstadt wird Schläger ob seines vielfältigen Engagements verehrt.

Auch um die Restaurierung der Münsterkirche bemüht er sich zeitlebens. Der erfolgreiche Abschluss dieses Projekts gelingt jedoch erst posthum. Schläger stirbt im Oktober 1869, kein Jahr bevor die Bauarbeiten zur Wiederherstellung der Münsterkirche beginnen. Am 13. Juni 1875 wird dann nicht nur die restaurierte Münsterkirche eingeweiht, sondern auch das Schläger-Denkmal enthüllt, eine Arbeit des Dresdner Künstlers Oskar Rassau, für das aus Nah und Fern Spenden eingegangen waren.