Online-Ausstellung

Conrad Wilhelm Hase

Der Baumeister

Conrad Wilhelm Hase, geboren am 2. Oktober 1818 in Einbeck, beginnt 1843 nach Maurerlehre und Studium seine Ausbildung als Baukondukteur (damalige Bezeichnung der Baureferendare) bei der Königlich Hannoverschen Eisenbahndirektion Hannover. 1852 wird er zum Bauinspektor ernannt, 1858 zum Baurat. Ab 1863 ist er ehrenamtlich als Konsistorialbaumeister für das Konsistorium tätig. Am 28. März 1902 stirbt er.

Hase begründet die sogenannte Hannoversche Schule, die in der Zeit ausschließlich mittelalterliche, gotische Bauformen verwendet, die nach Meinung von Hase für kirchliche Bauten am besten geeignet sind.

Seit dem 13. Jahrhundert erfährt der Bau der Hamelner Münsterkirche viele Erneuerungen und Ausbauten. Charakteristische Merkmale sind u.a. der achteckige Vierungsturm mit barocker Haube und der querrechteckige Westturm im romanischen Stil.

Unter Hases Leitung wird das Gebäude zwischen 1870 und 1875 saniert. Er plant in neugotischem Stil und verändert das Erscheinungsbild der Kirche stark. Schwer beschädigte Teile werden abgebrochen, neu aufgebaut und dabei umgewandelt. Vor allem die Nordseite, die Gewölbe und der Westturm sind davon betroffen. Hier wird die beschädigte Substanz mit neuromanischen Bauteilen erneuert

Im nördlichen Querschiff der Kirche wird eine Porträtkonsole angebracht, die Hase im Alter von 53 Jahren zeigt.

Im Einzelnen werden die folgenden Restaurierungsarbeiten unter Hase an der Münsterkirche ausgeführt: Abbruch des stark baufälligen nördlichen Seitenschiffs und Wiederaufbau in (fast) alter Form; Erneuerung der Gewölbe im Chor und im südlichen Kreuzflügel und Erneuerung des westlichen Teils des Vierungsturms.

Außerdem wird eine neue Orgel auf der Westempore installiert, eine Sandsteinkanzel am nordwestlichen Vierungspfeiler angebracht, neue Türen verbaut und die Kirche mit neuem Gestühl eingerichtet.